Die positive Wirkung von Schnurren und Schwanzwedeln

Haustiere
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Haustiere machen glücklich!“ Nahezu jede Haustierbesitzerin und jeder Haustierbesitzer würden bei diesem Satz spontan zustimmen. „Es macht viel Arbeit und es ist oft anstrengend, aber es lohnt sich allemal“, folgt meistens im Satz danach. Dass Haustiere generell eine eher förderliche Wirkung haben ist unbestritten, aber ein Allheilmittel sind sie deshalb nicht. Nicht alle Menschen sind „Tiermenschen“, manchen ist die Anstrengung zu viel oder sie haben Allergien, können Lärm oder Unordnung in der eigenen Wohnung nicht ertragen oder schlicht den Geruch. All das sind gute Gründe um kein Haustier zu haben; und dennoch lohnt es sich für viele!

Die Wirkung von Haustieren auf die menschliche Psyche ist relativ gut erforscht und erschließt sich bereits aus den Rückmeldungen von Tierhaltern. An welche Situationen denken sie, wenn sie an ihre Haustiere denken? An das freudestrahlende Begrüßungswedeln des Hundes – selbst wenn man nur kurz die Post geholt hat. An das friedliche Bild des schlafenden Kätzchens – selbst wenn es davor die Lieblingsvase mit einem diabolischen Katzengrinser ins Jenseits befördert hat. An die Präsenz der Schildkröte – selbst wenn die seit Tagen kein Körperglied bewegt hat. An die neugierige Aktivität der kleinen Fellknäuel – selbst wenn die schon wieder auf dem Teppich ein paar Kügelchen verloren haben. All diese Aspekte haben eines gemeinsam: Diese Tiere zeigen uns ganz offen wer sie sind und was wir ihnen bedeuten (selbst Schildkröten auf ihre ganz besondere Art). Schnurren, Schwanzwedeln, auf uns herumklettern oder uns einfach „tolerieren“ können viel bewirken.

Daneben gibt es auch direkte messbare Auswirkungen. Das Streicheln eines Tieres senkt Blutdruck und Herzfrequenz, man entspannt sich. Introvertiertere Personen haben im Tier einerseits eine Kontaktmöglichkeit und sind nicht so alleine, andererseits auch häufig ein Gesprächsthema. Mit einem Hund wird man auf der Straße häufiger angesprochen als ohne. Vorwiegend von anderen Hundebesitzern und solchen, die früher einmal einen Hund hatten. Und ist ein Gesprächsthema erschöpft, kann man über das Tier sprechen. Wie es dem Vögelchen geht, was die Katze heute wieder hinunter geworfen hat, ob das Mäuschen wieder fleißig herumgeklettert oder die Schildkröte mal wieder am Rücken lag. Eine leere Wohnung nach dem Verlust eines Partners oder dem Auszug der Kinder – oder dem eigenen – wirkt mit einem Haustier viel lebendiger und weniger leer.

Und zuletzt gibt es auch Haustiere in der Psychotherapie. Die sogenannte tiergestützte Therapie arbeitet mit nahezu allen Arten von Tieren: Hunde, Katzen, Delphine, Schweine, Schafe, etc. In einigen Pflegeheimen gibt es Besuchstage, in denen ein Hund oder ein anderes Tier gebracht wird. Die älteren Menschen blühen bei etwas derart lebendigen sichtlich auf, wollen sie streicheln oder über die Katze von 1955 reden und sich an die eigene glückliche Zeit erinnern.

Tiere bereichern das Leben. Man redet mehr – mit ihnen oder über sie – und ist in ihrer Gegenwart generell entspannter. Man erinnert sich an frühere Erlebnisse mit ihnen und teilt diese gerne mit Anderen. Nicht alle reagieren so positiv auf sie, aber wenn sie es tun, dann kann deren bloße Anwesenheit schon kleine Wunder bewirken.

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