Affektive Störungen

Affektive Störungen

 

Affektive Störungen beziehen sich auf Störungen des Affekts. Damit sind Erregungszustände gemeint. Eine Störung kann nun bedeuten, dass Erregungszustände kaum vorkommen oder unterdrückt werden, beispielsweise bei der Depression, oder übermäßig häufig oder ohne Ruhephasen auftreten, wie bei einer Manie. Auch Mischformen können auftreten, beispielsweise in der relativ bekannten bipolaren Störung, bei der sich depressive Phasen und manische Phasen abwechseln. Abgeschwächte Störungen wären die Dysthymie (depressive Verstimmung) oder die Hypomanie (Hypo = darunter, also eine leichte Form der Manie). Unabhängig von der Bezeichnung kommen in der Gesamtbevölkerung depressive Verstimmungen oder depressive Episoden am häufigsten vor.

Die Symptomatik ist gerade bei der Depression meistens relativ klar, wird jedoch oftmals verharmlost. Angehörige oder Bekannte tragen oft dazu bei und schaden mit ihrem Unverständnis und mit Aussagen wie „du hast genug Geld, einen Job, ein Kind, … vielen geht es schlechter als dir, welchen Grund hast du depressiv zu sein?“ Eine Depression ist in jedem Fall ernst zu nehmen und kann von der postpartalen Depression (nach der Entbindung) über das Burn-Out-Syndrom (depressive Episode aufgrund beruflicher Überlastung) bis zur schweren depressiven Episode führen, die mitunter zu Suizidversuchen führen kann. Die Betroffenen fühlen sich meist schwach, energielos, leer, nicht motivierbar, wertlos und haben zudem keine Hoffnung auf Besserung, selbst wenn man ihnen 100 Mal bestätigt, dass das Gefühl nur vorübergehend ist.

Je nach Schweregrad der Depression ist der erste Weg oftmals zum Facharzt für Psychiatrie. Ohne einer entsprechenden Medikation ist leider auch eine psychotherapeutische Behandlung oftmals unwirksam. Falls der Weg zum Facharzt nicht mehr möglich ist, besteht noch die Möglichkeit einer stationären Aufnahme in einer psychiatrischen Abteilung. Dort wird zumeist eine adäquate Medikation etabliert, mit der auch eine weiterführende ambulante Behandlung möglich ist.

Die Symptomatik der Manie ist geprägt von einer steten Rastlosigkeit. Die Betroffenen schlafen nur mehr sehr wenig, haben viele Ideen und beginnen oft mit der Umsetzung, brechen aber nach kurzer Zeit wieder ab und beginnen die nächste Aktion. Häufig geht dies mit einer vermehrten Ausgabe von Geld und anderen exzessiven und selbstschädigenden Verhaltensweisen einher, die nach Abklingen der manischen Episode bereut werden. Während einer manischen Phase werden zumeist Behandlungen abgelehnt, da die Betroffenen angeben sich wohl und überhaupt nicht krank zu fühlen. Um eine weitere manische Episode vorzubeugen ist jedoch eine konsequente medikamentöse Begleitung erforderlich, die von einer psychotherapeutischen Behandlung begleitet werden sollte.