Wissenschaftstheorie

Wissenschaftstheorie

 

WissenschaftstheorieDie Wissenschaftstheorie oder Epistemologie (episteme – Wissenschaft; logos – Lehre) ist der Erkenntnistheorie verwandt und untersucht die Voraussetzungen des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns und ob dieser überhaupt möglich ist. Ebenso wie in der Erkenntnistheorie gibt es unzählige wissenschaftstheoretische Positionen, von denen einige der bedeutendsten nachfolgend kurz angerissen werden:

  • Falsifikationismus: Die Wissenschaft kann Annahmen durch Untersuchungen lediglich widerlegen, aber niemals bestätigen.
  • Konstruktivismus: Im Konstruktivismus gibt es verschiedene Ansätze. Kerngedanke ist, dass wissenschaftliche Erkenntnisse vom untersuchenden Subjekt konstruiert werden (ohne hierbei eine wissentliche Verfälschung zu meinen).
  • Konstruktiver Realismus: Wissenschaftliche Paradigmen sind sogenannte Mikrowelten in denen wissenschaftliche Erkenntnisse den Vorannahmen entsprechend erlangt werden. Damit ist gemeint, dass ein Wissenschaftler eine Vorannahme von der Beschaffenheit des zu untersuchenden Gegenstands hat und die Messmethode dementsprechend auswählt – wodurch ein entsprechendes Ergebnis produziert wird.
  • Konventionalismus: Die Ergebnisse wissenschaftlicher Erkenntnisse sind dann gültig, wenn sie als Konvention anerkannt sind.
  • Logischer Empirismus: Wissenschaften benötigen klare und einheitliche Kriterien um gültige Ergebnisse liefern zu können. Der logische Empirismus wurde beispielsweise vom Wiener Kreis vertreten und zählt zu den einflussreichsten wissenschaftstheoretischen Konzepten des 20. Jahrhunderts.
  • Positivismus: Die Wissenschaft kann unter bestimmten Bedingungen einen Nachweis erbringen, der – entsprechend interpretiert – die Welt beschreiben kann.
  • Realismus: Wissenschaften erkennen immer mehr über die Welt, wie sie wirklich ist. Die Wissenschaft erreicht im Laufe der Zeit immer mehr Wissen über die Welt und ihre Objekte und nähert sich somit immer mehr einer allgemeinen Wahrheit an.
  • Relativismus: Wissenschaftliche Aussagen unterschiedlicher Paradigmata können untereinander nicht verglichen werden und wissenschaftliche Erkenntnisse sind nur innerhalb des Paradigmas gültig, in dem sie erlangt werden.