Tiefenpsychologische Verfahren

Tiefenpsychologische Verfahren

 

TiefenpsychologieDie Tiefenpsychologie geht von einer unbewussten Triebkraft „in der Tiefe“ der menschlichen Existenz aus. Eine Triebkraft, die – mit den Worten von Henri Bergson – den Elan Vital darstellt; die Lebenskraft und den Willen im Sinne Nietzsches. Während Nietzsche den Willen zur Macht als Triebkraft postuliert, ging Freud vom Willen zur Lust aus und beschrieb eine Triebkraft, die die Erfüllung der Lust anstrebt. Doch während Freuds Modell von drei Instanzen ausgeht (Es – unbewusste Triebe; Über-Ich – Moralinstanz; Ich – Rationale bewusste Entscheidung), kommen andere tiefenpsychologische Theoriemodelle mit einer Instanz aus, beispielsweise Alfred Adler, der das Individuum wörtlich nahm – also unteilbar.

Es gibt dutzende psychotherapeutische Schulen, die tiefenpsychologisch arbeiten, beispielsweise Freuds Psychoanalyse, Adlers Individualpsychologie, Jungs Analytische Psychologie, Bernes Transaktionsanalyse, Ericksons Hypnotherapie, die Katathym Imaginative Psychotherapie und Andere. Allen gemein ist die grundlegende Annahme eines – wie auch immer gearteten – Unbewussten, das die menschlichen Handlungen, Gedanken und Gefühle maßgeblich beeinflusst. Störungen entstehen in diesen Modellen oftmals durch Konflikte zwischen verschiedenen Instanzen oder den Umsetzungsversuchen der unbewussten Wünsche und der Realität. Auch der Abwehr (unbewusstes Ablenken von relevanten, aber oftmals heiklen Themen) und der Übertragung (das Auslösen von Gefühlen beim Gegenüber) werden oft große Bedeutung beigemessen.