Individualpsychologie

Individualpsychologie

 

IndividualpsychologieDie Individualpsychologie ist eine der traditionsreichsten Psychotherapieschulen und wurde 1911 von Alfred Adler, einem ehemaligen Schüler von Sigmund Freud, gegründet. Individualpsychologische Grundgedanken beinhalten die Persönlichkeit des Menschen, die durch seine Vergangenheit und seine Zukunft geprägt ist. Der Mensch entwickelt in seinen ersten Lebensjahren einen Lebensstil, der unbewusst bis in das hohe Alter vorhanden ist und den Umgang mit schwierigen Situationen und Problemstellungen prägt. Der Lebensstil, die Ängste, das Gemeinschaftsgefühl und die unbewusste Ziele der Persönlichkeit sind bei jedem Menschen unterschiedlich und ebenso unterschiedlich sind die Herangehensweise an die Behandlung.

Alfred Adler wurde 1870 geboren und litt bereits in der Kindheit an schweren Krankheiten. Er studierte Medizin und arbeitete zunächst in ärmeren Bezirken Wiens als Arzt. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts traf er auf Sigmund Freud und trat in die berühmte Mittwochsgesellschaft ein. Er war einige Jahre lang ein enger Mitarbeiter Freuds und wandte sich schließlich im Jahr 1911 von diesem ab. Daraufhin gründete er seine eigene psychoanalytisch orientierte Psychotherapiemethode, grenzte sich jedoch zeitlebens von Freud ab. Den Lebensschwung sah er im Streben nach Macht verortet und nicht in der Sexualität, wie es Freud postulierte. Und das Unbewusste bezeichnete Adler nicht als eigene Instanz, sondern sei ein Teil des ganzen Menschen, des Individuums – daher Individualpsychologie.