Essstörungen

Essstörungen

 

Das Feld der Essstörungen ist keineswegs einheitlich. Die einzige Gemeinsamkeit ist, wie vom Namen bereits angedeutet wird, dass es um das Essen geht. Innerhalb dieses Bereichs gibt es vom einen Extrem (Anorexie – das Verweigern der Nahrung zum radikalen Abnehmen) bis zum anderen Extrem (Binge Eating – regelmäßige Essattacken; ernährungsinduzierte Adipositas – Fettleibigkeit) eine Reihe von Erkrankungen. Die Bekanntesten sind die Magersucht (Anorexia Nervosa), die Ess-Brech-Sucht (Bulimia Nervosa) und die „Fettsucht“ (Adipositas).

Von Essstörungen – vor allem der Anorexie und der Bulimie – sind, entgegen der landläufigen Meinung, nicht nur junge Frauen betroffen, sondern auch zunehmend junge Männer. Der Beginn liegt häufig in der Pubertät und wird von verschiedenen Auslösern begleitet (möchte so dünn sein wie…, möchte nicht mehr wegen dem Gewicht gehänselt werden, möchte mir besser gefallen, etc.). Eine Essstörung zu diagnostizieren scheitert oftmals daran, dass die Betroffenen selbst nicht merken, dass sie bereits an einer Essstörung leiden, sondern meinen, dass sie lediglich abnehmen wollen. Doch beginnt die Magersucht nicht erst bei einem starken Untergewicht, sondern kann auch bei Menschen mit einem normalen Körpergewicht auftreten. Bulimie wird von den Betroffenen leichter erkannt, jedoch verbergen diese es oft aus Scham vor ihren Nächsten und versuchen sich durch Internetrecherchen selbst zu therapieren, wobei das Ziel zumeist lediglich das Beenden der Ess-Brech-Anfälle ist und nicht die Aufarbeitung des Wunsches (zu) dünn zu sein.

Essstörungen sind überdies häufig ein sogenanntes Begleitsymptom einer tieferen Grunderkrankung. Menschen mit Persönlichkeitsstörungen oder traumatischen Erfahrungen in der Kindheit neigen häufiger dazu auch eine Essstörung zu entwickeln, die jedoch mit der Behandlung der dahinterliegenden Erkrankung zurückgeht.