Eine aktuelle Studie befragte 655 PatientInnen niederösterreichischer Kliniken. Menschen mit akuten Notlagen müssen oft mehrere Monate warten bis sie einen Therapieplatz erhalten. Ein Drittel der Menschen hätte überdies ein Haushaltseinkommen von weniger als 1000€ pro Monat; zwei Drittel liegen unter 2000€ pro Monat. Einen Platz zu bekommen, der nicht von der Krankenkasse bezahlt wird, ist verhältnismäßig einfach und wesentlich kurzfristiger möglich; die Finanzierung der Therapie für viele Menschen jedoch kaum möglich. Eine Stunde kostet oft 75 – 120€ pro Einheit. Meistens werden zwischen 2 und 4 Einheiten pro Monat vereinbart – und das über einen längeren Zeitraum. Dadurch entstehen Mehrkosten von ungefähr 300€ monatlich.
Derzeit würden rund 300.000 Menschen eine Psychotherapie benötigen. „Dass laut einem Konzept des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger die Zahl kassenfinanzierter Psychotherapieplätze bis 2019 auf 78.000 aufgestockt werden soll, reiche nicht aus, so Stippl. ‚Wir bräuchten etwa ein Vierfaches davon. Das ist eine gute Entwicklung, aber von der Menge her ein Tropfen auf dem heißen Stein.‘ “
Dabei würde sich die Finanzierung der Psychotherapie seitens der Krankenkassen durchaus auszahlen. Ein Krankenhausaufenthalt wegen psychischer Probleme kostet in etwa so viel wie drei Jahre Psychotherapie. Letztere wäre jedoch langfristig gesehen sinnvoller.
Quellen:
Langes Warten auf Therapie – http://science.orf.at/m/stories/2879742/
Zu wenig Therapieplätze in Österreich – http://science.orf.at/m/stories/2803937/